Der Ursprung des Labrador
Die Vorfahren unseres heutigen Labradors hatten ihren Ursprung nicht - wie vom Namen her vermutet werden könnte - auf der gleichnamigen Halbinsel Kanadas, sondern in Neufundland. Es wird angenommen, dass der St.-John's-Hund sein Urahn ist. Die ersten wirklich gezielten Zuchtversuche mit Nachkommen dieser St.-John's-Hunde fanden in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts in England und Schottland statt. Um 1899 soll in einem schwarzen Wurf erstmals ein gelber Welpe geworfen worden sein. Gelbe Welpen galten zunächst als untypisch und wurden meist getötet. In späteren Jahren fand sowohl der gelbe als auch der braune (chocolate) Labrador seine Liebhaber. In Deutschland wurde 1966 der erste Labradorwurf beim VDH eingetragen.

 

Wesen
Labradore sind sehr gutmütig, sie gehen mit fremden Menschen ebenso freundlich um wie mit Kindern oder anderen Tieren. Ein typischer Labrador ist recht bewegungsfreudig und braucht reichlich Auslauf. Außerdem lieben Labradore Wasser. Es ist enorm wichtig, dass der Labrador vor allem geistig gefordert wird - d.h. dass er auch arbeiten und seinen Kopf gebrauchen darf.
Als Ergebnis langjähriger Selektion auf jagdlich nutzbare Eigenschaften ist der Labrador ein Hund mit einer vorzüglichen Nase und mit einem weichen Maul, womit er gefundenes Wild oder andere Gegenstände unbeschädigt seinem Herrn zuträgt. Er ist sehr lernfähig und aufmerksam, beobachtet seinen Herrn dauernd und freut sich über jedes Lob. Diese Lernfähigkeit und Arbeitsfreude sollte man nicht nur bei der Ausbildung zum Jagd- oder sonstigen Arbeitshund nutzen, sondern auch beim reinen Familienhund. Unterforderte, in ihren Arbeitsanlagen nicht geförderte Hunde neigen dazu, unerwünschte Verhaltensweisen zu entwickeln. Heutzutage findet man ihn wegen seiner vielfältigen guten Eigenschaften im Einsatz als vielseitigen Jagdhund, Blindenhund, Therapiehund, Drogenspürhund, Rettungshund oder Sportkameraden bei Agility und Flyball. Darüber hinaus ist er ein geduldiger, nervenstarker, angenehmer und wirklich kinderlieber Familienhund, dem das enge Zusammenleben mit seinen Menschen über alles geht und der zu einem ausgewogenen Klima im Zusammenleben der Menschen erheblich beitragen kann.

 

Rassestandard
Allgemeines Erscheinungsbild:
Kräftig gebaut, kurz in der Lendenpartie, sehr rege; breiter Oberkopf; Brust und Rippenkorb tief und gut gewölbt; breit und stark in Lende und Hinterhand.

Oberkopf:

Schädel: Breit, gut modelliert ohne fleischige Backen.

Stop: Deutlich ausgeprägt.

Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Breit, gut ausgebildete Nasenlöcher.

Fang: Kraftvoll, nicht spitz.

Kiefer / Zähne: Kiefer von mittlerer Länge; Kiefer und Zähne kräftig mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.

Augen: Mittelgroß, dabei Intelligenz und gutes Wesen zeigend, braun oder haselnussfarben.

Ohren: Nicht groß oder schwer, dicht am Kopf anliegend, hoch und ziemlich weit hinten angesetzt.

Hals:
Trocken, stark, kraftvoll, in gut gelagerte Schultern übergehend.

Körper:
Rücken: Obere Linie gerade.

Lendenpartie: Breit, kurz und kräftig.

Brust: Von guter Breite und Tiefe, stark gewölbter, “fassförmiger” Rippenkorb.

Rute:
Kennzeichnendes Merkmal, sehr dick am Ansatz, sich allmählich zur Rutenspitze verjüngend, mittellang, ohne Befederung, jedoch rundherum stark mit kurzem, dickem und dichtem Fell bedeckt, damit in der Erscheinung ” rund “, dies wird mit ” Otterschwanz ” umschrieben. Kann fröhlich, sollte jedoch nicht gebogen über dem Rücken getragen werden.

Gliedmaßen
Vorderhand:
Vorderläufe mit kräftigen Knochen und vom Ellenbogen zum Boden gerade, sowohl von vorne als auch von der Seite betrachtet.

Schultern: Schulterblätter lang, schrägliegend.

Hinterhand:
Gut ausgebildet, zur Rute hin nicht abfallend.

Kniegelenke: Gut gewinkelt.

Sprunggelenke: Tiefstehend. Kuhhessigkeit im höchsten Masse unerwünscht.

Pfoten:
Rund, kompakt; gut aufgeknöchelt und mit gut ausgebildeten Ballen.

Gangwerk:
Frei, raumgreifend, dabei in Vor- und Hinterhand gerade und parallel.

Haarkleid
Haar:
Kennzeichnendes Merkmal, kurz, dicht, nicht wellig, ohne Befederung, fühlt sich ziemlich hart an; wetterbeständige Unterwolle.

Farbe:
Einfarbig schwarz, gelb oder leber/schokoladenbraun. Gelb reicht von hellcreme bis fuchsrot. Ein kleiner weißer Brustfleck ist statthaft.

Größe:
Ideale Widerristhöhe: Rüden 56-57 cm, Hündinnen 54-56 cm